Für viele gehört der Genuss eines frisch aufgebrühten Tees morgens, abends oder in einer ruhigen Minute zwischendurch zum Alltag dazu. Neben dem Moment des Genusses ist für die meisten dabei auch der gesundheitliche Nutzen ein wichtiger Grund, zu Tee zu greifen. Doch nicht nur wir Menschen, sondern auch unsere Hunde können vom Mehrwert der heißen Kräuterauszüge profitieren. Dabei ist es jedoch wichtig, genau zu wissen, welche Kräuter überhaupt für die pelzigen Vierbeiner geeignet sind. Denn einige Tees, die wir Menschen gerne trinken, sind für Hunde giftig. Außerdem besitzen die einzelnen Kräuter höchst unterschiedliche Anwendungsgebiete, die man im Vorhinein kennen sollte. Im folgenden Artikel über Tee für Hunde erläutern wir Ihnen, welche Tee- und Kräutersorten bedenkenlos für Hunde geeignet sind und bei welchen Beschwerden diese helfen können.
Kamillentee
Ein sehr vielseitig einsetzbarer Tee für Hunde ist der Kamillentee. Sowohl die äußerliche Anwendung als auch die innere Einnahme ist möglich. Allgemein ist die Kamille für ihre entzündungshemmende und beruhigende Wirkung bekannt. Ähnlich wie beim Menschen kann die innere Einnahme insbesondere bei gastrointestinalen Beschwerden, also Magen-Darm-Problemen, helfen. Hierzu zählen Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verdauungsproblemen. Außerdem ist die Kamille dafür bekannt, die gereizte Magenschleimhaut zu beruhigen. Auch zur geistigen Beruhigung nervöser oder ängstlicher Vierbeiner ist Kamillentee einsetzbar. Sie können Ihrem Hund den Tee (ca. eine Tasse pro Tag) entweder unverdünnt anbieten oder diesen unters Futter mischen, falls der Hund das Trinken des Tees verweigert. Bei allen hier vorgestellten Tees gilt natürlich, dass der Tee vor der Einnahme vollständig abkühlen muss.
Entgegen des immer noch weit verbreiteten Glaubens ist Kamillentee für die Behandlung entzündeter Augen (bspw. bei Bindehautentzündungen) ungeeignet. Beim Aufguss verbleiben nämlich feinste Pflanzenpartikel, die oftmals gar nicht mehr sichtbar sind, im Wasser. Diese und die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe würden die von einer Entzündung betroffenen Augen zusätzlich reizen und somit sogar kontraproduktiv sein. Zum Reinigen verschmutzter Hundeohren oder zum Tupfen bzw. Wickeln kleinerer Wunden oder Entzündungen ist Kamillentee hingegen gut geeignet.
Fencheltee
Fencheltee ist ein echter Klassiker gegen alle Arten von Magen-Darm-Beschwerden. Auch bei Hunden wirkt der aus den gemahlenen Samen des Fenchels hergestellte Tee bei Verdauungsproblemen, Flatulenz oder Durchfall. Dies verdankt der Fenchel insbesondere seinen unverkennbar duftenden ätherischen Ölen. Sogar noch potenter ist die bewährte Kombination mit Anis und Kümmel. Die pürierte Fenchelknolle ist übrigens auch für Hunde geeignet. Der Verzehr ist sowohl im Rohzustand als auch gekocht möglich.
Salbeitee
- wiederholtes Niesen,
- Flüssigkeitsaustritt aus der Nase,
- auffällige Müdigkeit bzw. Abgeschlagenheit,
- Husten bzw. Keuchen,
- Fieber.
Neben genügend Ruhe bzw. der Schonung des Hundes und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr kann auch Salbeitee eine Linderung der oben genannten Symptome herbeiführen. Salbei wirkt antibakteriell und antiviral. Gerade in den Atemwegen, wo sich Krankheitserreger bevorzugt tummeln, kann Salbeitee aufräumen. Auch bei Entzündungen des Mundraumes sowie bei Mundgeruch ist Salbeitee geeignet, um Abhilfe zu schaffen. Nicht zuletzt ist Salbei auch in vielen Produkten zur Schaffung eines wurmwidrigen Milieus enthalten. Neben der Teezubereitung können Sie Ihrem Hund auch die getrockneten Salbeiblätter verabreichen. Beides sollten Sie bevorzugt unters Futter mischen, um den starken Eigengeschmack des Salbeis zu übertünchen. Da die ätherischen Öle des Salbeis einen Stoff namens Thujon enthalten, der bei dauerhafter Überdosierung giftig ist, sollten Sie bei Salbeitee sowie den getrockneten Kräutern nur mit kleinen Mengen starten.
Pfefferminztee
Ein relativ ähnliches Wirkungsspektrum zu Salbei hat die Pfefferminze. Im Gegensatz zu Salbei mögen die meisten Hunde den Geschmack von Pfefferminze jedoch relativ gerne. Sowohl auf die Atemwege als auch bei Problemen im Magen-Darm-Bereich wirkt Pfefferminztee wohltuend. Zudem hilft er wie Salbeitee bei unangenehmen Gerüchen im Maul. Speziell das charakteristische Menthol ist hierfür verantwortlich. Genau wie bei Salbeitee sollte Pfefferminztee bzw. die getrockneten Kräuter aber nur kurweise und in kleinen Mengen angewendet werden.
Brennnesseltee
Oftmals zu Unrecht als lästiges Unkraut verschmäht, zählt die Brennnessel in Wirklichkeit zu den wirksamsten naturheilkundlichen Mitteln überhaupt. Ebenso wie andere Wildkräuter enthält Brennnessel besonders viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Während beispielsweise Zitronen auf 100 g nur 110 mg Vitamin C enthalten, kommt die Brennnessel mit über 300 mg auf etwa den dreifachen Wert. Auch das Mineral Silizium, welches unter anderem für gesunde Haare, Gelenke, Knorpel und Blutgefäße eminent wichtig ist, ist in Brennnesseln hochdosiert enthalten. Sollte Ihr Hund also stumpfes Fell, Gelenkprobleme oder Durchblutungsstörungen haben, kann Brennnesseltee Abhilfe schaffen. Zudem strotzen Brennnesseln vor vielen weiteren Mikronährstoffen wie beispielsweise dem grünen Pflanzenstoff Chlorophyll, Eisen, Magnesium sowie Bitter- und Gerbstoffen.
Auch sind Brennnesseln für ihre blutreinigende, ausschwemmende und harntreibende Wirkung bekannt. Besonders die hauptsächlich für die Entgiftung zuständigen Organe Leber, Niere und Blase werden durch die Einnahme von Brennnesseln entlastet und gestärkt. Zur Unterstützung der Ausleitung von Nierensteinen, bei Blasenentzündungen oder anderen Problemen beim Urinieren sowie bei Leberproblemen kann Brennnesseltee bei Ihrem Vierbeiner angewendet werden. Weiterhin hilft das Wildkraut auch bei allergischen Beschwerden. Bei 20 kg schweren Hunden sollte die Dosierung etwa eine Tasse Tee pro Tag (vorzugsweise auf zwei Portionen aufgeteilt) betragen. Bei kleineren oder größeren Hunden ist die Menge entsprechend anzupassen.
Zistrosentee
Als echter Geheimtipp unter Hundefreunden gilt die Zistrose, die oftmals auch unter ihrem lateinischen Namen Cistus Incanus bekannt ist. Die in der Mittelmeerregion beheimatete Pflanze besitzt eine außergewöhnlich hohe Konzentration an sogenannten Polyphenolen. Dies sind sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidativ wirken und freie Radikale im Körper bekämpfen. Letztere entstehen unter anderem bei Schadstoffbelastung, Entzündungen, Stress oder zu viel UV-Strahlung. Die Folge von zu viel freien Radikalen können Blutgefäßkrankheiten, Herzprobleme oder ähnliches sein. Hiergegen kann die Zistrose effektiv vorbeugen.
Viele Tierfreunde benutzen die Zistrose aber vor allem wegen ihrer stark vorbeugenden Wirkung gegen Zecken. Vor allem im Frühjahr und im Herbst sind die blutsaugenden Plagegeister aktiv. Da sie viele gefährliche Krankheiten wie beispielsweise Borreliose übertragen können, ist ein wirksamer Schutz gegen die kleinen Spinnentiere Pflicht. Aufgrund ihrer stark riechenden ätherischen Öle werden Hunde, die über einen längeren Kurzeitraum Zistrose erhalten haben, für Zecken unattraktiv. Nach demselben Prinzip wirkt Zistrose im Übrigen auch vorbeugend gegen Parasiten und Würmer. Des Weiteren ist Zistrosentee stark antibakteriell und antiviral. Bei Erkältungssymptomen wirkt sie daher sehr effektiv und zuverlässig. Weitere gesundheitliche Benefits wären die:
- Ausleitung von Schwermetallen,
- Linderung von Magen-Darm-Problemen,
- Stärkung der Fellgesundheit,
- Verbesserung der allgemeinen Immunabwehr,
- Verbesserung der Wundheilung.
Ganz wichtig: Die Zistrose kann bei zu häufiger Ernte einen unerwünschten, leberschädlichen Stoff als Fraßschutz bilden. Achten Sie daher beim Kauf unbedingt darauf, dass die Zistrose aus kontrollierter Wildsammlung stammt.
Lavendeltee
Der fliederfarbene Lavendel ist ein altbekanntes Heilkraut. Die in den Blüten enthaltenen und für den charakteristischen Duft zuständigen ätherischen Öle wirken stark beruhigend aufs zentrale Nervensystem. Sowohl bei Menschen als auch bei Hunden sorgt dies dafür, dass Nervosität und Anspannung abgebaut werden. Falls Ihr Hund beispielsweise durch das Autofahren stark gestresst wird, können Sie Ihn im Vorhinein durch Lavendeltee beruhigen. Auch das Ein- und Durchschlafen wird durch Lavendel gefördert. Daneben hilft Lavendeltee auch bei Verdauungsproblemen.
Hagebuttentee
Hagebutten, welche bekanntlich die Früchte diverser Rosensorten sind, kann man als echtes Füllhorn an Mikronährstoffen bezeichnen. Sie beeindrucken insbesondere durch ihren extrem hohen Vitamin-C-Gehalt, der bis zu 500 mg auf 100 g Hagebutte betragen kann. Hierdurch erklärt sich auch die immunstimulierende Wirkung des Hagebuttentees. Zudem fördert die Hagebutte auch die Wundheilung. Weiterhin wirken die Rosenfrüchte harntreibend, beruhigend auf die Magenschleimhäute und durchblutungsfördernd.
Wermuttee
Das Wermutkraut zählt wohl zu den bittersten Kräutersorten auf der Welt. Genau diese Bitterstoffe haben eine äußerst heilende und wohltuende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt, sowohl bei Zwei- als auch bei Vierbeinern. Wermut wirkt appetitanregend, bekämpft Übelkeit und hilft beim Erhalt einer gesunden Darmflora. Zudem ist Wermut für seine starke Wirksamkeit gegen Parasiten und Würmer bekannt. Darum ist das Bitterkraut auch in vielen Mitteln für eine Wurmkur enthalten.
Für Hunde ungeeignete Teesorten
Nur, weil viele der von uns Menschen gerne getrunkenen Teesorten auch für unsere Vierbeiner genießbar sind, heißt dies natürlich nicht, dass prinzipiell jeder Tee für Hunde geeignet ist. Es gibt nämlich auch bestimmte Teesorten, die bei Hunden ernste gesundheitliche Schäden hervorrufen können. Hierzu zählen vor allem alle koffeinhaltigen Teesorten. Dies wären hauptsächlich:
- Schwarztee wie bspw. der Darjeeling,
- Grüner Tee,
- Oolong Tee,
- Matcha (aus pulverisierten Grünteeblättern hergestellt) sowie
- Weißer Tee.
Bereits 110 mg Koffein pro kg Körpergewicht gelten für Hunde als tödlich. Um das in Relation zu setzten: Eine Tasse Grüntee kann bereits bis zu 50 mg Koffein pro 100 ml enthalten. Koffein führt bei Hunden zu stark erhöhtem Blutdruck und infolgedessen zu Kreislauf- und Herzproblemen. Mögliche Symptome, an denen Sie eine Koffeinvergiftung bei Hunden erkennen können, wären Erbrechen, Zittern, Hecheln, starke Unruhe und ein viel zu schneller Herzschlag.
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