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Bauen ist ein aufwändiger und teurer Vorgang. Es werden ungeheuer viele Maschinen benötigt. Zudem wird jede Menge Material in den Gebäuden verbaut. All das kostet. Gerade bei großen Projekten kommen dort viele Millionen Euro zusammen. Kein Wunder also, dass innovative Unternehmen immer wieder auf der Suche nach Möglichkeiten sind, um bei der Arbeit Einsparungen zu erzielen. Vor allem im Spezialtiefbau ist dies der Fall. Denn dieser Bereich der Bauwirtschaft ist darauf ausgelegt Boden nutzbar zu machen, der für Bauvorhaben eigentlich gar nicht verwendbar ist. Somit muss der Boden mit Stützen versehen bzw. anderweitig stabilisiert werden. Ein Verfahren, das sich im Spezialtiefbau dafür etabliert hat, ist das Düsenstrahlverfahren. Dieses Düsenstrahlverfahren bietet bei der Ausführung einige Vorteile gegenüber anderen Verfahren. Wir schauen uns die Thematik etwas genauer an und erklären, wie es funktioniert.

Spezialtiefbau – warum braucht man das Düsenstrahlverfahren?

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Man stelle sich vor: es gibt ein riesiges Grundstück in einer guten Gegend einer Stadt. Dort möchte ein Unternehmen ein Bürogebäude errichten, wo später hunderte Leute arbeiten sollen. Doch das Problem ist, dass die Natur es so eingerichtet hat, dass der Boden nicht als Baugrund geeignet ist. Es liegt einfach an der Bodenart. Über lange Jahre haben sich dort die Gesteinsschichten so entwickelt, wie sie eben sind. Mit Hilfe von speziellen Test-Verfahren lassen sich die Charakteristiken genau ermitteln.

Nun stellt sich also heraus, dass der Boden zu locker ist. Erst in mehreren Metern Tiefe wäre die Erde stabil genug. So könnte man auf die Idee kommen die oberen Schichten abzutragen und bessere Erde zu holen. Doch das ist utopisch und es wäre immens teuer. Stattdessen hat man im Spezialtiefbau Verfahren entwickelt, um auch auf solchen Boden bauen zu können.

Hierfür werden häufig Pfähle oder sonstige Stützungsmethoden genutzt. Dabei werden Objekte zum Beispiel mit Hilfe von Bohrwerkzeugen oder anderen Verdrängungsverfahren in die Erde gelassen. Sie gehen so weit nach unten, bis sie stabilen Baugrund erreichen. Immer wird Beton in irgendeiner Form eingeschüttet. Das heißt, ein Gebäude bekommt eine Art Säulengerüst unter das eigentliche Fundament.

In genau dieses Segment gliedert sich das Düsenstrahlverfahren ein. Das Düsenstrahlverfahren ist eine Methode aus dem Spezialtiefbau, deren Zweck es ist auf schnelle, kostensparende Weise den Boden zu härten. Hierfür wird Beton ins Erdreich gesprüht und verbindet sich dann mit den vorhandenen Gesteinsschichten.

Was ist das Düsenstrahlverfahren?

Das Düsenstrahlverfahren ist eine innovative Technik, die es ermöglicht eine Baugrundinjektion durchzuführen. Es wird genutzt, um auf schnelle und effiziente Weise einen Boden-Beton-Mischkörper im Erdreich zu erstellen. Durch diese Injektion verhärtet sich der Baugrund und liefert später genügend Stabilität, um darauf das gewünschte Gebäude zu erreichten.

Düsenstrahlverfahren sind mit die effektivsten, energiesparendsten und zugleich ressourcenschonendsten Methoden bei der Ausführung von Baugründungen. Sie beschleunigen die Arbeit und können so einiges an Standardbeton einsparen. Und die Wirtschaftlichkeit und Produktivität von Bauprojekten spielen in unserer Zeit eine wichtige Rolle. Vor allem da die Rohstoffpreise immer höher steigen und die Lohnkosten aufgrund vom Fachkräftemangel immer weiter steigen.

Wie funktioniert das Düsenstrahlverfahren?

Um den Düsenstrahlverfahren-Körper herzustellen, wird eine Injektionslanze in den Boden gebohrt. Damit dieser Vorgang erleichtert wird, wird mit Hilfe einer Nassbohrung gearbeitet, welche das Erdreich wegspült. Das macht die Ausführung deutlich unkomplizierter. Nachdem die gewünschte Tiefe erreicht wurde, beginnt man damit eine mineralische Suspension mit hohem Druck in das umliegende Erdreich zu sprühen. Dabei werden Druckstärken von ungefähr 600-800 bar eingesetzt. So entsteht ein Strahl, der eine immense Schneidewirkung erzielt. Wie ein Messer arbeitet sich der Strahl durch den Boden und schiebt Material kreisförmig beiseite. Das Bindemittel wird in den frei gewordenen Raum eingeführt und verbindet sich dort mit dem Material des Bodens. Es bildet sich ein DSV-Körper, dessen Stabilität dem von Beton gleichkommt.

Die Injektionslanze wird nun immer weiter nach oben aus der Erde herausgezogen. Auf diese Weise entsteht eine Art Säule. Sie beginnt tief unten, wo die stabilen Erdschichten vorzufinden sind und geht bei Bedarf bis an die Oberfläche. Anschließend wird neben diesem Körper der nächste injiziert usw.

Wofür wird das Düsenstrahlverfahren angewendet?

Das Düsenstrahlverfahren kann in der Bautechnik für eine umfangreiche Palette an Zielen eingesetzt werden. Es kann mehrere Aufgaben erfüllen. Zum einen lässt sich ein statisch wirksamer Körper erzeugen, der wie ein Pfahl den Grundbau sichert. Zudem kann die Methode auch dazu genutzt werden, um die Struktur des Baugrunds einfach nur ein wenig zu verdichten. In der Praxis sind diese Nutzungen für dieses Verfahren üblich:

  • Für neue oder bestehende Gebäude einen soliden Untergrund bilden bzw. ihn stabilisieren
  • Verbauten erstellen für die Baugrube, um sie vor Einstürzen zu sichern
  • Die Sohle einer Baugrube abdichten
  • Böden beim Tunnelbau stabilisieren, wenn diese eine zu geringe Tragkraft haben
  • Einsatz im Dammbau um Dichtschirme zu erstellen
  • Bodensanierung und Verfestigung

Welche Vorteile bietet das Düsenstrahlverfahren für die Baugründung?

Einer der Vorzüge beim DSV ist es, dass der feste DSV-Körper aus der Zementsuspension bis nahe an den Rand des Geländes hergestellt werden kann. Hinzu kommt, dass dabei keine Erhebungen entstehen, die unerwünscht sind. Bei anderen Verfahren ist das nicht immer so einfach möglich. Aber, bei Bedarf ist es auch machbar ganz gezielt eine solche Erhebung zu erzeugen. So etwas passiert dann, wenn ein Bestandsgebäude leicht angehoben werden muss.

Das DSV ist ideal für die Baugründung oder für die Sicherung einer Baugrube, weil sie intensive geotechnische Arbeiten ermöglicht, die sonst nur mit ganz großem Gerät ausführbar wären. Mit dem minimalen Bohrgestänge istsie auch für Arbeiten am Untergrund im Innern eines bereits bestehenden Gebäudes einsetzbar.

Warum heißt es auch HDI-Verfahren?

Hin und wieder sieht oder hört man auch die Bezeichnung HDI im Zusammenhang mit dem Düsenstrahlverfahren. Dies ist nur eine andere Abkürzung für Hochdruck-Injektion. Eine andere Bezeichnung für das gleiche Thema.

Warum sind Unterfangungen im Tiefbau noch notwendig?

Einer der Gründe, warum solche Unterfangungen notwendig werden kann erforderlich werden, wenn Gebäude nebeneinander errichtet werden. Wenn das Fundament des neuen Gebäudes tiefer ist als das vom alten, dann muss das alte Gebäude besser gestützt werden. Dann wird eine Unterfangung mit Hilfe des DSV durchgeführt. Ansonsten könnte das Gleichgewicht der Bauten beeinträchtigt werden.

Was kosten die Arbeiten mit dem DSV?

Wer auf der Baustelle eine solche Leistung benötigt, der kann die Kosten dafür relativ genau schätzen lassen. Anbieter für diese Technik betreiben auf ihren Webseiten zum Teil Berechnungs-Apps oder Tools. Dort können Interessenten die erforderlichen Daten eingeben. Dazu gehören zum Beispiel diese Parameter:

  • Dichte des vorhandenen Bodens
  • Wassergehalt
  • gewünschte Größe des DSV Körpers
  • Tiefe bis zur stabilen Erdschicht
  • gewünschte Dichte des Körpers

Nach der Eingabe aller notwendigen Größen erhalten Sie eine sehr gut und detailliert ausgewiesene Kostenkalkulation. In dieser lassen sich die erforderlichen Beträge für das Vorhaben relativ gut einsehen. So wird es für Sie einfacher verschiedene Anbieter miteinander zu vergleichen.