Was ist Schlafapnoe?
Schlafapnoe ist eine Schlafstörung, die ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann. Sie bewirkt, dass Ihre Atmung periodisch aussetzt, während Sie schlafen. Dies hängt mit der Entspannung der Muskeln in Ihrem Rachen zusammen. Wenn Sie aufhören zu atmen, wacht Ihr Körper in der Regel auf. Dieses ständige Aufwachen führt langfristig zu einer mangelnden Schlafqualität.
Wenn unbeachtet, kann die Schlafapnoe Ihr Risiko für Bluthochdruck, Stoffwechselprobleme und andere Gesundheitsprobleme erhöhen. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese Schlafstörung von einem Arzt, der auf diesem Gebiet vertraut ist, behandeln zu lassen. Wenn nicht-chirurgische Behandlungen erfolglos bleiben, müssen Sie möglicherweise auf eine Operation zurückgreifen.
Welche verschiedene Verfahren gibt es?
Je nachdem, wie schwer Ihre Schlafapnoe ist und wie gut oder schlecht Ihr allgemeiner Gesundheitszustand ist, gibt es einige chirurgische Optionen zur Behandlung dieser Schlafstörung.
Radiofrequente volumetrische Gewebereduktion
Wenn es für Sie nicht möglich ist, ein Atemgerät, wie z. B. ein CPAP-Gerät (Continuous Positive Airway Pressure), zu tragen, empfiehlt Ihr Arzt möglicherweise eine radiofrequente volumetrische Gewebereduktion (RFVTR). Bei diesem Verfahren wird Gewebe im hinteren Teil des Rachens mithilfe von Radiofrequenzwellen verkleinert oder ganz entfernt. Das Ziel dieses Eingriffes ist, die Atemwege zu öffnen.
Dieses Verfahren wird häufig zur Behandlung von Schnarchen eingesetzt, obwohl es auch bei Schlafapnoe helfen kann.
Uvulopalatopharyngoplastik
Nach Angaben vieler Experten ist die Uvulopalatopharyngoplastik eine der häufigsten Operationen zur Behandlung der Schlafapnoe, allerdings nicht unbedingt die effektivste. Bei diesem Verfahren wird zusätzliches Gewebe aus dem oberen Teil des Rachens und dem hinteren Teil des Mundes entfernt. Wie auch bei der RFVTR-Operation wird dieser Eingriff nur dann durchgeführt, wenn Sie keine CPAP-Maschine tragen können. Aus diesem Grund wird dieses Verfahren eher als Schnarch Behandlung eingesetzt.
Maxillomandibuläre Vorverlagerung
Dieser Eingriff wird auch als Kiefer Repositionierung bezeichnet. Dabei wird Ihr Kiefer nach vorne bewegt, um mehr Platz hinter der Zunge zu schaffen. Dieser Eingriff kann Ihre Atemwege öffnen. Eine Studie aus dem Jahr 2016 mit 16 Teilnehmern ergab, dass die maxillomandibuläre Vorverlagerung den Schweregrad der Schlafapnoe bei allen Teilnehmern um mehr als 50 % reduzierte.
Anteriore inferiore Unterkieferosteotomie
Bei diesem Eingriff wird Ihr Kinnknochen in zwei Teile geteilt, sodass Ihre Zunge nach vorne wandern kann. Dies trägt dazu bei, Ihre Atemwege zu öffnen und gleichzeitig Ihren Kiefer und Mund zu stabilisieren. Dieser Eingriff hat eine kürzere Erholungszeit als die meist anderen chirurgischen Eingriffe, ist in der Regel jedoch weniger effektiv. In einigen Fällen wird diese Behandlung mit anderen Verfahren kombiniert.
Genioglossus-Vorverlagerung
Bei der Genioglossus-Vorverlagerung werden die Sehnen im vorderen Bereich der Zunge leicht gestrafft. Dies verhindert, dass Ihre Zunge zurückrollt und Ihre Atmung behindert. Diese Behandlung wird gewöhnlich zusammen mit einem oder mehreren anderen Eingriffen durchgeführt.
Mittellinien-Gloss Ektomie und Zungengrundreduktion
Bei dieser Operation wird ein Teil des hinteren Teils der Zunge entfernt. Dadurch wird der Atemweg größer. Laut Studien der American Academy of Otolaryngology hat dieser Eingriff eine Erfolgsrate von 60 Prozent oder mehr.
Linguale Tonsillektomie
Bei diesem Verfahren werden sowohl Ihre Mandeln als auch das Mandelgewebe in der Nähe des hinteren Teils Ihrer Zunge entfernt. Ihr Arzt kann diese Option empfehlen, um den unteren Teil Ihres Rachens zu öffnen und dadurch das Atmen zu erleichtern.
Septumplastik und Nasenmuschelverkleinerung
Die Nasenscheidewand ist eine Mischung aus Knochen und Knorpel, die Ihre Nasenlöcher voneinander trennt. Wenn Ihre Nasenscheidewand verkrümmt ist, kann dies Ihre Atmung beeinträchtigen. Bei der Septumplastik wird die Nasenscheidewand begradigt. Sobald diese Krümmung beseitigt ist, wird die Atmung erleichtert.
Die gebogenen Knochen entlang der Wände des Nasengangs, die sogenannten Nasenmuscheln, können in manchen Fällen die Atmung beeinträchtigen. Bei einer Nasenmuschelverkleinerung werden diese Knochen reduziert, um den Atemweg zu öffnen.
Stimulation des Nervus hypoglossus
Bei diesem Verfahren wird eine Elektrode am Nervus hypoglossus, der Hauptnerv, der Ihre Zunge steuert, angebracht. Die Elektrode ist mit einem Gerät verbunden, das einem Herzschrittmacher ähnlich ist. Wenn Sie im Schlaf zu atmen aufhören, stimuliert das Gerät die Zungenmuskeln, um zu verhindern, dass die Atemwege blockiert werden.
Die Stimulation des Nervus hypoglossus ist eine der neueren Behandlungsmöglichkeiten mit vielversprechenden Ergebnissen. In einem Bericht über das Verfahren wurde jedoch festgestellt, dass die Ergebnisse bei Menschen mit einem höheren Body-Mass-Index weniger konsistent sind.
Hyoid-Suspension
Wenn Ihre Schlafapnoe durch eine Blockade in der Nähe des Zungengrundes verursacht wird, kann Ihr Arzt eine sogenannte Zungenbeinsuspension vorschlagen. Dabei werden das Zungenbein und die dazugehörigen Muskeln im Nacken näher an die Vorderseite des Halses bewegt, um die Atemwege zu öffnen.
Im Vergleich zu anderen gängigen Operationen ist die Schlafapnoe Operation komplexer und oft weniger effektiv. Eine Studie mit 29 Teilnehmern ergab eine Erfolgsquote von nur 17 Prozent.
Was sind die Risiken einer Operation bei Schlafapnoe?
Alle Operationen sind mit gewissen Risiken verbunden. Bei einer zusätzlichen Schlafapnoe ist das Risiko während der Narkose erhöht. Viele Anästhesie-Medikamente entspannen Ihre Rachenmuskulatur, was die Schlafapnoe während des Eingriffes verschlimmern kann.
Infolgedessen benötigen die meisten Patienten eine endotracheale Intubation, um die Atmung während des Eingriffes beim Atmen zu unterstützen. Manche Ärzte schlagen einen längeren Krankenhausaufenthalt vor, um die Atmung, während des Heilungsprozesses zu überwachen.
Weitere mögliche Risiken einer Operation:
- Übermäßige Blutungen
- Infektion
- Tiefe Venenthrombose
- Zusätzliche Atemprobleme
- Harnverhalt
- Allergische Reaktion auf die Anästhesie
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt
Wenn Sie an einem chirurgischen Eingriff bei Schlafapnoe interessiert sind, sprechen Sie zunächst mit Ihrem Arzt über Ihre Symptome und mögliche, nicht-chirurgische Behandlungen. Wenn Sie selbst schon einige Versuche unternommen haben, Ihre Schlafapnoe zu korrigieren, lassen Sie auch das Ihrem Arzt wissen. Manche Ärzte schlagen vor, dass nicht-chirurgische Behandlungen zumindest für drei Monate ausprobiert werden soll.
Zu diesen Optionen gehören:
- Eine CPAP-Maschine oder etwas Ähnliches
- Sauerstofftherapie
- Verwendung zusätzlicher Kissen, um sich beim Schlafen abzustützen
- Schlafen auf der Seite anstatt auf dem Rücken
- Ein orales Gerät, wie z. B. ein Mundschutz, der für Menschen mit Schlafapnoe entwickelt wurde
- Änderungen des Lebensstils, wie z. B. Gewichtsabnahme oder Raucherentwöhnung
- Behandlung der zugrunde liegenden Herz- oder neuromuskulären Störungen, die Ihre Schlafapnoe auslösen könnten.
Unter dem Strich
Es gibt viele chirurgische Optionen zur Behandlung der Schlafapnoe, abhängig von der zugrunde liegenden Ursache. Ermitteln Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt, welches Verfahren für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist.
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