Whisky ist ein Getränk, das in früheren Jahrhunderten dazu gedient hatte, den armen Menschenmassen das Leben etwas erträglicher zu machen. Doch mit der Zeit entwickelten sich die Herstellungsverfahren, so dass die Qualität immer besser wurde. Auch wohlhabende Menschen heben ja gerne mal ein Gläschen. Daher etablierten sich auf dem Markt mehrere Preissegmente. Zum einen billiger Fusel und zum anderen hochwertige Marken.
Um die Zeit der Weltkriege stiegen dann die Einkommen der einfachen Bevölkerung drastisch an. So kam es irgendwann dazu, dass sowohl Arbeiterklasse als auch die Bessergestellten zum Teil den gleichen Whisky tranken. Dennoch gibt es heute immer noch günstigere Whisky Sorten und sehr teure Exemplare. Da fragt man sich als Genießer auch mal, ob es Qualitätsunterschiede gibt, oder ob das alles nur Marketing ist? Wir klären auf…
Gibt es Qualitätsunterschiede zwischen Whisky?
Wir konzentrieren uns vor allem auf die Unterschiede, die man im Labor eindeutig nachweisen kann.
Alkoholgehalt
Einer unserer Berater vom Whisky Tasting Hamburg teilte uns hierzu mit, dass der Alkoholgehalt im Whisky eine wichtige Rolle spielt. Alkohol ist ein Geschmacksverstärker. Je mehr davon im Whiskey enthalten ist, umso besser – theoretisch. Laut Vorschrift ist es so, dass 40% mindestens enthalten sind. So ist der Standard. Hochwertige Whisky-Marken haben meist jedoch einen Gehalt von 43%-46%.
Allerdings darf man es nicht übertreiben. Ab ungefähr 50% wird der Effekt wieder verblassen. Bei solch hochprozentigen Spirituosen fängt der Alkohol an die Geschmacksnerven zu betäuben.
Wasserqualität
Sie kennen es sicher vom Mineralwasser. Manche Flaschen schmecken wunderbar, andere irgendwie bitter und wie Schlamm. Je nach Region der Wasserquelle, hat das Wasser des Herstellers eine klar messbare Zusammensetzung an Mineralien und Spurenelementen. Diese wirkt sich grundlegend auf den Geschmack aus.
In diesem Fall kann man nicht wirklich sagen gut oder schlecht. Wie beim Mineralwasser, kommt es auf den Geschmack des Whisky Liebhabers an. Jedem das seine.
Brennverfahren
Ein ganz besonders deutlich spürbares Qualitätsmerkmal entsteht durch das Brennverfahren. Alkohol wird aus den gegorenen Inhaltsstoffen herausdestilliert. In diesem Verfahren werden unterschiedliche Temperaturen eingesetzt. Ab circa 60°C entweichen die ersten sogenannten Fusel-Alkohole. Anschließend werden verschiedene Temperaturen eingesetzt, um bestimmte Alkohole zu lösen und andere wiederum nicht entweichen zu lassen.
Man sagt, je genauer das Spektrum zwischen der Temperaturuntergrenze und der Obergrenze ist, umso besser für den Geschmack, weil dann möglichst gleichartige Alkohole im Destillat enthalten sind.
Hersteller von billigem Whisky sind hier etwas großzügiger bei der Temperaturspanne. Je mehr sie aus der Grundmasse herausholen, umso mehr lässt sich davon verwenden und umso mehr Flaschen können später aus der Produktion verkauft werden. Dadurch ergibt sich pro Einheit natürlich ein niedrigerer, potenzieller Verkaufspreis.
In der Regel spüren solche Unterschiede nicht nur Feinschmecker. Richtig billigem Whiskey merkt man dieses breitere Spektrum an Alkoholverbindungen sowohl am Geruch als auch am Geschmack an. Solche Fusel werden am besten mit Cola oder anderen Getränken vermischt.
Lagerung im Fass
Ebenfalls gut messbar sind die Bestandteile im Whisky, die sich durch die Lagerung im Eichenholzfass ergeben. Je mehr Zeit eine Whiskysorte im Fass im Lager verbringt, umso mehr werden Aromastoffe aus dem Holz aufgenommen. Sie verfeinern ungemein den Geschmack. Deswegen sind alte Sorten bei echten Fans umso begehrter.
Fazit
Billige und teure Whiskymarken gibt es nicht, weil eine Firma ihr Marketing besser macht als die andere. Es gibt deutliche Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Anbietern, die sich auf dem Preis auswirken. Sie sind im Labor eindeutig nachweisbar.
Allerdings ist es auch so, dass viele Discounter Eigenmarken unterhalten, hinter denen dann doch namhafte Hersteller stecken. Sie liefern hohe Qualität zum kleinen Preis. Das ist ihre Methode, um Überkapazitäten zu Geld zu machen.
Das heißt: Teuer ist meist tatsächlich gut. Billig ist meist nicht so gut, außer es ist eine Marke vom Discounter, hinter der sich ein Top-Anbieter verbirgt. Meist wird dann viel dafür getan, um die wahre Herkunft zu verschleiern. Sonst würden sich die Kunden massiv ärgern, die für das nahezu gleiche Produkt das Doppelte oder Dreifache ausgeben.
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