Seitdem China sich dem Westen für den Handel geöffnet hat, haben sich die Preise für Konsumgüter aller Art verändert. Vom Radio über den Fernseher bis hin zur Handtasche. Fast alles ist massiv billiger geworden. Neben China haben sich in Asien aber auch andere Länder wirtschaftlich sehr viel weiterentwickelt in den letzten 20 bis 25 Jahren. Indien ist ein echter Wirtschaftsfaktor geworden, ebenso haben Vietnam, Indonesien und Malaysia massiv wirtschaftlich aufgeschlossen.
Diese Entwicklungen haben sich auch im Bereich Textilien niedergeschlagen. Pullover, Sweatshirts, Hosen, Schuhe, Jacken und T-Shirts – sie alle werden überwiegend in China produziert. Und wenn nicht dort, dann in den Ländern drumherum. Für all jene, die ihren kleinen Mädchen und Jungen schöne Kleidung günstig kaufen wollten, brachen goldenen Zeiten an. Hinzu kam, dass sich ein Großteil des Handels ins Internet verschoben hat. Wer online nach einem schönen Pullover fürs Kind sucht, der hat eine riesige Auswahl. Mit Kapuze, ohne Kapuze, mit Aufdruck, mit V-Kragen usw. man findet immer das passende Stück. Die Vielfalt ist gigantisch geworden.
Der Markt für Bekleidung brach daraufhin etwas auseinander. Marken der Mittelklasse wurden verdrängt. Meist gab es nur noch die Auswahl zwischen Billig-Discounter oder Premium Marke. Dazwischen war nicht mehr viel Platz. Marken wie C&A, Karstadt oder Kaufhof kamen zwischen die Räder, während KiK und NKD Läden plötzlich florierten.
So günstig diese Dinge auch sind und so schön es ist schnell Zugang zu einer großen Auswahl zu haben, gibt es dennoch einige Nachteile. Kinder sind Mängeln in der Qualität stärker ausgeliefert als je zuvor. In manchen Sweatshirts, Pullovern oder Hosen ticken chemische Zeitbomben.
Günstige Pullover für Kinder – warum sie gefährlich sein können
Natürlich ist es gut und schön, dass in Asien nun viel größere Bevölkerungsschichten der bittersten Armut entkommen konnten. Problem dabei ist nur, dass in den meisten der genannten Regionen noch keine solch streng regulierten Institutionen ausgebildet haben, wie in der EU. Zudem grassiert in den asiatischen Ländern die Korruption. Leider gehört es dann dazu, dass in den Fabriken, in denen die Kinderpullover hergestellt werden nicht immer alles so läuft, wie es sein sollte.
Gerade bei billigen Produkte wurden in den letzten Jahren Skandale aufgedeckt, wo in den Textilien Gifte enthalten waren. Möglich wird das dadurch, dass Discounter nicht die finanziellen Mittel haben, um ihre Lieferanten eng zu überwachen. Zudem kann es im niedrigen Preisbereich eher passieren, dass die Hersteller auch mal zu Farben greifen, die chemisch nicht für die Herstellung von Pullovern oder Sweatshirts für Kinder geeignet sind. Seitens der Behörden schauen Kontrolleure gegen eine kleine Spende auch mal weg. Und schon ist das Gift im Umlauf.
Tendenziell sollten Eltern davon ausgehen, dass in den Pullovern und Sweatshirts von Discountern zumindest die Wahrscheinlichkeit höher liegt, dass sich irgendeine Person in der Lieferkette nicht korrekt verhalten hat. Solche Dinge passieren deshalb vermehrt, weil die Margen in niedrigpreisigen Segmenten deutlich geringer sind. Alle Beteiligten kämpfen um jeden Cent Gewinn, den sie herausholen können. Wenn dann in den öffentlichen Institutionen Verhältnisse herrschen, wo sogar Behörden ihren Pflichten nur wenig bis gar nicht nachkommen, dann geschehen immer wieder illegale Dinge.
Natürlich kann es auch bei Premium Marken passieren, dass sich irgendwo im Lieferprozess Raffgier eingeschlichen hat. Dennoch kann man sagen, dass die Wahrscheinlichkeit geringer ist. Große Marken stecken viel mehr Geld in die Qualitätskontrolle als Billigläden. Daher würden dort Mängel in Sachen Chemie eher auffallen.
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