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Viele haben den Begriff der Schufa schon einmal gehört oder sind damit schon einmal in Berührung gekommen. Die wenigsten wissen jedoch, was diese genau ist und wie sie arbeitet. Vor allem macht es einem die Schufa nicht leicht, eine kostenlose Selbstauskunft einzuholen Alles Wissenswerte über die Schufa und wie man die Schufa kostenlos einsehen kann, erfahren Sie im Folgenden.

Was ist die Schufa?

Schufa bedeutet Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung. Dabei handelt es sich um ein privates deutsches Unternehmen, dessen Zweck es ist, wirtschaftsrelevante Daten über Privatpersonen und Unternehmen zu sammeln und an ihre Auftraggeber weiterzugeben. Das Geschäftsmodell basiert darauf, Dritten die Einschätzung der Bonität und somit der Kreditwürdigkeit eventueller Kunden und Geschäftspartner zu erleichtern.

Vor allem Banken, Leasingunternehmen, Versandhändler, Strom- und Telekommunikationsanbieter nutzen regelmäßig die Daten der Schufa, um vorab die Bonität potenzieller Kunden oder Kreditnehmer zu prüfen.

Woher erhält die Schufa ihre Daten?

Zum einen erhebt die Schufa die Daten selbst aus öffentlichen Verzeichnissen und amtlichen Bekanntmachungen, wie beispielsweise den Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte. Unternehmen dürfen die Daten ihrer Kunden nur dann an die Schufa weitergeben, wenn sie eine entsprechende Rechtsgrundlage dafür haben. Dies gilt auch für Inkassounternehmen, wie beispielsweise Inkasso Hamburg, Bremen oder München. Ab 1985 musste zuvor die Einwilligung der Kunden eingeholt werden. 2018 wurden im neuen Bundesdatenschutzgesetz im § 28a weitere Voraussetzungen gesetzlich festgelegt, unter denen eine Übermittlung erfolgen darf.

Der Schufa-Score zur Ermittlung der Kreditwürdigkeit

Um die Bonität eines potenziellen Kunden auf den ersten Blick festzustellen, hat die Schufa den sogenannten Score-Wert entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Schätzwert, der die Wahrscheinlichkeit abbilden soll, dass ein Kredit bedient werden kann. Wie dieser Wert zustande kommt, macht die Schufa nicht öffentlich. Diesbezüglich hat sie schon mehrere Klagen gewonnen, die feststellten, dass es sich bei der genauen Ermittlung um ein Geschäftsgeheimnis handelt. Nach Angaben der Schufa ist die Berechnungsmethode allerdings der Datenschutzaufsicht bekannt und wird regelmäßig von Wissenschaftlern überprüft.

Basisscore für Verbraucher

Bekannt ist, dass anhand vorhandener Daten über den jeweiligen Verbraucher anhand eines mathematischen Modells die Wahrscheinlichkeit eines Kreditausfalls ermittelt wird. Die Schufa teilte mit, dass es auch verschiedene Scores, je nach Einsatzzweck gäbe. Der Verbraucher erhält im Rahmen der Selbstauskunft lediglich den sogenannten Basisscore. Anfragende Unternehmen können je nach Branche unterschiedliche Scores erhalten. So erfolgt die Berechnung des Schufa-Scores für Banken auf eine andere Weise als beispielsweise für den Versandhandel oder die Telekommunikation.

In jedem Fall hat die Aufnahme von Krediten und deren Abzahlung Auswirkungen auf den Schufa-Score, soweit diese Daten der Schufa gemeldet werden. Dies betrifft auch die Fälle, bei denen man im Einzel- und Versandhandel eine Ratenzahlung vornimmt. Wenn offene Rechnungen nicht gezahlt werden, kann nach entsprechenden Mahnungen ebenfalls ein negativer Schufa-Eintrag erfolgen. In der Vergangenheit geriet die Schufa häufiger in die Kritik, weil sie beispielsweise den häufigen Wechsel von Handyanbietern oder mehrfache Kreditanfragen bei unterschiedlichen Instituten negativ gewertet hat. Diese Praxis hat sie jedoch mittlerweile auf den öffentlichen Druck hin, nach eigenen Angaben, eingestellt.

Wofür benötigt man die Schufa Auskunft?

In vielen Fällen, in denen der Vertragspartner in Vorleistung geht, und eine Ware oder sonstige Leistung liefert, bevor diese bezahlt ist, oder ein finanzielles Risiko eingeht, will dieser sich absichern. Er verlangt dafür häufig eine Schufa Selbstauskunft.

Selbst den potenziellen Kunden zu bewerten und entsprechende Einkünfte einzuholen, ist oft zeit- und arbeitsintensiv. Gerade bei kleineren Beträgen, wie beispielsweise der Ratenzahlung für einen Fernseher, lohnt sich der Aufwand nicht. Zudem besteht immer die Gefahr, dass etwas verschwiegen wird. Insbesondere wird der Kunde nicht freiwillig Angaben über Zahlungsschwierigkeiten in der Vergangenheit machen. Gleichzeitig will man es den Kunden so einfach wie möglich machen, damit diese einen Vertrag mit dem Unternehmen schließen und nicht erst noch eine Vielzahl an Unterlagen vorlegen müssen. Daher verlassen sich viele Unternehmer gern auf die Schufa Auskunft, um einen Eindruck von der Zahlungsfähigkeit und -willigkeit künftiger Kunden zu erhalten.

Der Schufa Score hat dabei auch Auswirkungen auf die Höhe von Kreditzinsen. Denn je schlechter der Score ist, umso höher ist das Ausfallrisiko für das Kreditinstitut, welches durch einen höheren Zins durch den Kreditgeber abgesichert wird.

Mietvertrag

Gerade private Vermieter gehen bei der Auswahl eines Mieters ein hohes Risiko ein. Kann dieser die Miete nicht bezahlen, kann auch der Vermieter in ernsthafte finanzielle Schwierigkeit geraten. Daher verlangen gerade Vermieter von begehrten Immobilien, bevor sie einen Mietvertrag abschließen, immer häufiger eine Bonitätsauskunft. Neben den Gehaltsnachweisen wird auch gern der Schufa-Score eingesehen, da dieser mehr über die Zahlungsmoral besagt, als der reine Geldeingang.

Aber auch bei großen Immobilienunternehmen gibt es mittlerweile standardisierte Prozesse, nach denen eine Wohnung nicht mehr ohne eine entsprechende Schufa-Auskunft vergeben wird.

Kaufvertrag

Gerade bei Kaufverträgen über größere Summen, die nicht sofort vollstreckt werden und bei denen der Verkäufer somit ein Risiko eingeht, den Kaufpreis zu erhalten, wird gern eine Schufa Auskunft verlangt. Dies betrifft zum Beispiel den Kauf von hochpreisigen Produkten im Rahmen des Versandhandels. Möglich ist dabei auch, dass die Schufa-Daten von den Unternehmen selbst direkt angefragt werden.

Ratenzahlungen

Auch wenn man Ratenzahlungsvereinbarungen treffen will, kann der Schufa-Score relevant werden. Denn auch hier erhält man in der Regel vorab ein Produkt und der Verkäufer will sich absichern, dass die Raten regelmäßig, pünktlich und vollständig gezahlt werden.

Kredit

Bei jeder Kreditanfrage gehört die Auskunft über den Schufa-Score mittlerweile zum Standard. Unabhängig davon, ob es sich um einen kleinen Konsumkredit oder um einen großen Hauskredit handelt. Das Kreditinstitut will auch hier auf Nummer sicher gehen. Dies betrifft nicht nur klassische Kredite, sondern beispielsweise auch das Limit bei Kreditkarten.

Kann man sie kostenlos einsehen?

Will man die Daten, die über einen selbst bei der Schufa gespeichert sind, einsehen, bietet die Schufa zwei Möglichkeiten an. Die kostenpflichtige Selbstauskunft und die kostenlose Datenkopie.

Selbstauskunft (kostenpflichtig)

Die Schufa selbst wirbt damit, eine schnelle und datenschutzgerechte Selbstauskunft kostenpflichtig zuzuleiten. Über die Webseite der Schufa kann man diese beantragen und erhält die jeweils für den konkreten Vorgang erforderlichen Daten gegen Bezahlung. Dies kann zum einen sinnvoll sein, wenn man selbst schnell über seinen Schufa-Score Bescheid wissen will, auf der anderen Seite wird dieses Dokument auch häufig in oben genannten Fällen, wie beispielsweise vom Vermieter, verlangt.

Kostenlose Datenkopie

Neben oben genannter Möglichkeit kann man die Schufa kostenlos einsehen. Dazu gehört auch der Schufa-Score. Nach der 2018 wirksam gewordenen Datenschutzgrundverordnung hat jede Person ein kostenfreies Auskunftsrecht über die über sie gespeicherten Daten. Dieses Auskunftsrecht kann man auch gegenüber der Schufa geltend machen. Nachdem sich die Schufa anfangs dagegen gesträubt hatte, hat sie nun die Möglichkeit eines automatisierten Abrufs der Daten auf ihrer Website eingerichtet. Unter dem als „Datenkopie“ bezeichneten Vorgang kann man den entsprechenden Antrag stellen.

Datenschutz

Bei der Anfrage nach dem Datenschutzgesetz können dabei alle Daten, die über eine Person gespeichert sind, in einem maschinenlesbaren Format angefordert werden. Das betrifft nicht nur den Schufa-Score, sondern auch die Stammdaten über eine Person, wie Name, Adresse, Geburtsdatum. Aber auch alle sonstigen Informationen, die die Schufa über einen hat, wie zum Beispiel die Meldungen der Unternehmen, die sich negativ auswirken.

Nach den Datenschutzgesetzen hat die Schufa bei dieser Geltendmachung des Auskunftsrechtes jedoch bis zu einem Monat Zeit. Sie wirbt selbst damit, dass bei der kostenpflichtigen Selbstauskunft, diese sofort übermittelt wird. Des Weiteren weist sie darauf hin, dass bei der Geltendmachung des Auskunftsrechtes nach dem Datenschutzgesetz ggf. mehr Daten übermittelt werden, als zum Beispiel ein Vermieter benötigt und man im Gegensatz zur kostenpflichtigen Selbstauskunft diese selbst schwärzen müsste, wenn man nicht will, dass der Vermieter bestimmte Informationen erhält.

Die Geltendmachung des datenschutzrechtlichen Auskunftsrechtes muss nicht zwingend über die Webseite der Schufa erfolgen. Es ist auch möglich per Brief, E-Mail oder telefonisch die Anfrage zu stellen.