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Fairtrade Siegel – Bedeutung

Wir alle kennen die Bilder aus dem Fernsehen, wenn die Situation der armen Landarbeiter in Asien, Afrika oder Südamerika gezeigtsind. Während hiesige Händler an den Endprodukten viel Geld verdienen, bekommen die einfachen Leute am Anfang der Produktionskette nur sehr wenig Geld und leben in großer wirtschaftlicher Not. Auch Kinderarbeit ist nicht unüblich in einigen Regionen – selbst heute noch. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich das Bedürfnis der Bürger in den Industrieländern dahingehend verändert, dass solche Verhältnisse nicht mehr akzeptabel sind. Kunden wollen nicht mehr auf Kosten anderer ein paar Cent im Laden sparen und unterstützen fairen Handel, oft in Kombination mit Umweltschutz. Ökologischer Landbau der Rohstoffe und nachhaltige Produktion von Zutaten haben ebenfalls an Fairtrade Siegel Bedeutung gewonnen.

Allerdings stellt sich bei guten Absichten immer die Frage, ob die gehandelten Produkte diese Kriterien wirklich erfüllen. Ein Pseudo-Siegel ist schnell entworfen und wenn zwischen Ursprungsland und Endkunde große Distanzen liegen, dann kann niemand wirklich garantieren, ob es beim Handeln wirklich so fair zugegangen ist, wie man sich das wünscht. Überhaupt – wer sagt, was fair ist und was nicht?

Genau aus diesen Gründen wurde das Fairtrade Siegel erschaffen. Die Organisatoren dahinter haben einheitliche Voraussetzungen etabliert und ein Markenzeichen erschaffen, welches Fairtrade-Produkte zuverlässig kennzeichnen soll. So haben Verbraucher etwas mehr Sicherheit darüber, dass die im Endpreis enthaltene Fairtrade-Prämie tatsächlich dort ankommt, wo sie hin sollte.

Wer steckt hinter dem Fairtrade-Siegel?

Inhaber des Fair-Trade-Siegels ist ein Dachverband, mit dem Namen FLO e.V. Ausgesprochen bedeutet die Abkürzung: Fairtrade Labelling Organizations International. Es handelt sich also um einen Zusammenschluss von weltweiten Fair-Handels-Organisationen. Fairtrade International hat es sich zur Aufgabe gemacht Standards und Vorgaben zu entwickeln, nach denen die sogenannten Fair-Trade-Produkte hergestellt sind.

Mit Hilfe regionaler Mitgliedsverbände wird das Siegel an qualifizierte Hersteller vergeben. Im Gegenzug ist eine Gebühr erhoben, die der Finanzierung der eigenen Tätigkeit zukommt und für die Unterstützung der Arbeiter in armen Ländern verwendet ist. In Deutschland kümmert sich der gemeinnützige Verein TransFair um die Vermarktung und Vergabe.

Gegründet ist die Organisation mit dem Zweck, landwirtschaftliche Produzenten und einfache Arbeiter in den Ländern der dritten Welt zu unterstützen. Als Mittel dazu wurden Maßnahmen getroffen, die dem Ansinnen vom Fairen Handel entsprechen. Zum einen wird es dadurch ermöglicht, dass die Arbeiter vor Ort besser bezahlt werden. Zum anderen wird auf  nachhaltige, langfristige Handelsbeziehungen gesetzt, von der beide Seiten ihre Vorteile haben sollen. Hierfür wurden eigene Fairtrade-Standards aufgestellt, deren Einhaltung die Voraussetzung dafür ist, um das Zeichen auf der Verpackung führen zu dürfen. Diese Standards sind sowohl sozialer, als auch ökologischer und wirtschaftlicher Natur.

Durchgeführt wird die Zertifizierung von FLO-Cert, einer Prüfungs- und Zertifizierungsstelle des Fairtrade Dachverbands. Sie prüfen die gesamte Lieferkette daraufhin, ob alle Beteiligten den Kriterien des Fairen Handels gerecht sind. Am Ende einer erfolgreichen Untersuchung wird das Siegel verliehen.

Fairtrade Kennzeichnungen finden sich vor allem auf folgenden Produkten: Bananen, Tee, Blumen, Kaffee, Kakao, Zucker, Schokolade Öl usw. Mittlerweile hat Aldi Süd zahlreiche Produkte im Sortiment, die nach Fairtrade Bedingungen hergestellt sind und das Siegel tragen.

Weitere Siegel für Fairtrade Erzeugnisse

Neben Fairtrade gibt es noch einige andere Anbieter, die ebenfalls mit dem Ziel agieren faire Produkte zu kennzeichnen. Sie vergeben ihre eigenen Siegel:

  • GEPA – The Fair Trade Company
  • Rainforrest Alliance
  • UTZ

Vor allem das Siegel von UTZ ist unter Discountern weit verbreitet. Die Kriterien dieser Organisation gelten als lockerer und sind somit leichter einzuhalten.