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Beim Einkaufen achten die Verbraucher heutzutage immer mehr auf Faktoren wie: Bio-Zertifizierung, Fair Trade und schonende Haltung, sofern es sich um tierische Lebensmittel handelt. Daher möchten sie sich sicher sein, dass sie die Produkte erkennen können, die solche Kriterien erfüllen. Eine Möglichkeit dazu bietet das MSC Siegel, welches sich bei Fischprodukten auf der Packung befinden kann.

Wie entstand der MSC?

MSC ist die Abkürzung für Marine Stewardship Council. Bei dieser Einrichtung handelt es sich um eine Non-Profit Organisation, die im Jahr 1997 vom WWF gegründet wurde, in Zusammenarbeit mit dem Lebensmittelkonzern Unilever. Auslöser für die Einführung des MSC und ihrem Siegel war die drastische Überfischung der Weltmeere und vieler Seen. Aus diesem Grund wurden Standards für eine nachhaltige Fischerei etabliert, deren Einhaltung das Zertifikat bestätigt. In der Zwischenzeit ist aus dem MSC eine unabhängige Organisation geworden, die nicht mehr von den Gründungsgesellschaften betrieben wird.

In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der zertifizierten Fischereien auf über 290 erhöht. Sie sind in über 36 Ländern beheimatet. Unterm Strich werden auf diesem Wege ungefähr 12% aller weltweit gefangenen Fische auf Basis von nachhaltigen Bedingungen gefangen.

Ihr Arbeit finanziert der Marine Stewardship Council mit Hilfe von Spenden und durch die Erhebung von Lizenzgebühren für das Siegel. Sie werden von den Fischereien entrichtet. Wenn Sie im Laden Fisch-Produkte miteinander vergleichen, dann können Sie mit gutem Gewissen davon ausgehen, dass die mit dem MSC-Label zu 100% aus nachhaltigem Fischfang stammen und nicht aus überfischten Beständen gewonnen wurden.

Was sagt das MSC Siegel aus?

Das MSC Logo kann von allen Fischereien erworben werden, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. Zuallererst müssen sie natürlich legal betrieben werden. Wo sie ihre Fische fangen spielt keine Rolle. Es ist egal, ob Süßwasser-Fisch oder aus dem Salzwasser. Vorgeschrieben wird vom Stewarship Council jedoch, dass es sich nicht um Zucht-Fisch handeln darf, sondern nur um Wildfang. Wenn Sie also Bio-Alaska-Seelachs aus einer Zucht im Laden sehen, dann heißt das nicht, dass dieser mit einer räuberischen Fangmethode gefischt wurde, sondern dass die Zucht nicht am MSC-Programm teilnehmen kann. Dennoch kann das Produkt Bio-Qualität aufweisen und trägt auch nicht zur Überfischung der Meere bei.

Im Detail sind für eine MSC-Zertifizierung noch folgende Grundsätze von Bedeutung:

Prinzip 1: Schutz der Fischbestände

Die Fischerei muss für die Zertifizierung nachweisen, dass die Fischbestände in einem guten Zustand erhalten werden und dass sie dafür Sorge tragen, dass die Population immer wieder nachwachsen kann.

Prinzip 2: Minimale Auswirkungen auf das Ökosystem

Teil der MSC Umweltstandards ist es auch, dass das Unternehmen das Ökosystem um die Fische herum möglichst schonend behandelt. Hierfür muss nachgewiesen werden, dass nur solche Fangmethoden eingesetzt werden, die den Meeresboden nicht zerstören und bei denen nur möglichst wenig Beifang entsteht. Sollte dies der Fall sein, ist auch eine bedeutende Frage, wie mit diesem Umgegangen wird.

Prinzip 3: Verantwortungsvolles und effektives Management

Es werden nur Unternehmen MSC-zertifiziert, die ausreichend in der Lage sind nachhaltig zu wirtschaften. Vor allem dann, wenn sich im Öko-System Veränderungen ergeben, auf die mit alternativen Fangmethoden u.ä. reagiert werden muss. Alle aktuellen Gesetze müssen eingehalten werden. Bei einer neuen Gesetzeslage müssen entsprechende Anpassungen erfolgen.

Wie bekommt man ein Zertifikat

Der Stewardship Council vergibt die Zertifikate nicht selbst. Wer sich für ein solches bewirbt, der wird von einem Gutachter oder einer besonderen Prüfstelle besucht. Diese halten anschließend Rücksprache mit allen notwendigen Einrichtungen und Behörden, ob das Unternehmen die Standards einhält. Jedes Fischerei-Unternehmen muss die Kosten dafür selbst tragen. Ebenso werden regelmäßig Lizenzgebühren erhoben.

Das MSC-Siegel gilt immer für einen Zeitraum von höchstens 5 Jahren. Während dieser Zeitspanne findet mindestens einmal pro Jahr eine Untersuchung durch eine Prüfstelle statt. Hinzu kommen immer wieder unangekündigte Prüfungen der Fachleute. So können Verbraucher sicher sein, dass die Fischereien die Zertifizierung durch das MSC nicht nur kurzfristig erkauft oder erschwindelt haben.